Bildung als Fundament unserer Demokratie

Warum Bildungsgerechtigkeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist
Erhobene Arme vor blauem Himmel
Autorin
Kaiya Reisch

Bildung und Demokratie sind untrennbar miteinander verbunden. Eine starke, vielfältige und diskriminierungskritische Gesellschaft lebt davon, dass alle Menschen Zugang zu guter Bildung haben — unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem sozialen Umfeld oder ihrem Wohnort. Denn Bildung ist mehr als das Erlernen von Wissen und Fähigkeiten: Sie ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe, politischem Verständnis und einer gelebten Demokratie.

Gerade im Zuge gesellschaftlicher Polarisierung und einer zunehmenden Flut an Desinformationen zeigt sich, wie wichtig ein breites, chancengleiches und für alle zugängliches Bildungsangebot ist. Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie lebt vom Mitmachen, vom Diskurs — und vor allem von Menschen, die informiert, kritisch und reflektiert denken. Bildung befähigt Menschen dazu, sich eine eigene Meinung zu bilden, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.

Kurz: Bildung ist das Standbein unserer Demokratie.

Chancengleichheit darf keine Frage der Herkunft sein

Leider ist der Zugang zu guter Bildung in Deutschland nach wie vor stark von der sozialen Herkunft abhängig. Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen hängt hierzulande maßgeblich vom Elternhaus ab. Faktoren wie Einkommen, Bildungsgrad der Eltern und Wohnumfeld bestimmen darüber, welche Bildungswege einem jungen Menschen offenstehen — und welche nicht.

Besonders alarmierend ist, dass sich diese Bildungsungleichheiten bereits im frühen Kindesalter zeigen und sich über die gesamte Bildungsbiografie hinweg verfestigen können. Wer mit benachteiligten Startchancen ins Bildungssystem eintritt, hat es deutlich schwerer, seine Potenziale zu entfalten und sich gesellschaftlich zu beteiligen.

Unsere Schirmherrin Elke Büdenbender bringt es treffend auf den Punkt: „Jeder junge Mensch hat das Recht auf den gleichen Zugang zu Bildung wie alle anderen. Dabei darf die soziale Herkunft keine Rolle spielen.“ Ein Satz, der nicht nur Anspruch formuliert, sondern auch eine Verpflichtung an uns alle und uns als Verein umso mehr bestärkt, kostenfreie Bildungsangebote für alle zu ermöglichen.

Bildungsgerechtigkeit ist Demokratieförderung

Bildung ist so entscheidend für unsere Demokratie, weil politische Teilhabe Wissen, Zugang zu Informationen und die Fähigkeit zum kritischen Denken voraussetzt. Wer sich aus gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Gründen von Bildungs- und Beteiligungsangeboten ausgeschlossen fühlt, läuft Gefahr, den Glauben an Mitbestimmung und Solidarität zu verlieren.

In einer Zeit, in der demokratiefeindliche Tendenzen und gezielte Desinformation zunehmen, ist es umso wichtiger, junge Menschen frühzeitig zu stärken und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie sich orientieren, mitreden und mitgestalten können. Bildungsgerechtigkeit bedeutet also nicht nur, individuelle Chancen zu eröffnen, sondern auch, unsere Demokratie zukunftsfähig zu machen. Dazu gehört auch, kritische Medienkompetenz zu fördern und junge Menschen zu befähigen, Informationen einordnen und bewerten zu können. Bildungsgerechtigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Politik, Institutionen und Zivilgesellschaft nur gemeinsam bewältigen können. Besonders wertvoll sind dabei Projekte und Initiativen, die genau dort ansetzen, wo staatliche Strukturen an ihre Grenzen stoßen.

Digitale und kostenfreie Lernunterstützung von Lern-Fair e.V.

Durch die großzügige Unterstützung von Partnern wie der Deutschen Postcode Lotterie kann Lern-Fair e.V. kostenfreie Lernunterstützung für Schüler*innen vermitteln, die aufgrund sozialer oder finanzieller Hürden nur eingeschränkten Zugang zu Bildungsangeboten haben.

Das Ziel, Chancengleichheit konkret erlebbar zu machen, wird durch individuelle Förderung, digitale Lernangebote und den persönlichen Einsatz engagierter Ehrenamtlicher möglich. Dank dieser Unterstützung können wir unser Angebot kontinuierlich ausbauen und noch mehr Schüler*innen erreichen die mit den konventionellen Angeboten bisher nicht eingeschlossen werden.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern, Ehrenamtlichen und Fördergebern zeigt, wie wichtig und wirksam das Zusammenspiel von gemeinnützigem Engagement und fördernden Institutionen ist. Es braucht starke Netzwerke, um die großen Herausforderungen anzugehen — und es braucht das Bewusstsein, dass Bildungsgerechtigkeit nicht allein Aufgabe der Schulen ist, sondern eine Verantwortung, die uns alle angeht.

Unser Appell: Gemeinsam für Bildung und Demokratie

Bildung ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe und demokratischer Mitgestaltung. Sie darf nicht vom sozialen Status, der Herkunft oder dem Wohnort abhängen. Wir alle — ob Politik, Zivilgesellschaft, Ehrenamt oder Wirtschaft — tragen die Verantwortung, Bildungsgerechtigkeit zu fördern und unsere Demokratie damit zu stärken.

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Wir suchen nach Helfer:innen, die sich für mehr Bildungsgerechtigkeit einsetzen.

Lern-Fair (ehemals Corona School) ist eine zentrale, deutschlandweite Plattform für digitale Bildungsangebote für Schüler:innen. Wir sind der Meinung, dass alle Schüler:innen in Deutschland die gleichen Chancen haben sollten, ihre Bildungsziele zu erreichen und Bildungserfolg zu haben. Mit unseren digitalen und kostenlosen Angeboten wollen wir ein Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit setzen und Schüler:innen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht und ihrem sozialen Status unterstützen.

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