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Kinderschutzkonzept

Kinderschutzbeauftragte: Laura Ehrich, Bereichsleiterin Angebote
Kontakt: [email protected]

  1. Einleitung

Zielsetzung

Unsere Mission ist es, eine sichere und unterstützende Umgebung für Kinder und Jugendliche auf unserer digitalen Bildungsplattform zu schaffen. Dieses Kinderschutzkonzept zielt darauf ab, diverse Formen von Gefährdung oder Missbrauch zu verhindern und sicherzustellen, dass alle Kinder respektvoll und wertschätzend behandelt werden.Das vorliegende Konzept hat den Stand 09/2024 und wird jährlich zu Beginn des neuen Schuljahres durch das Leitungsteam und den Vorstand überarbeitet. Aus dem Leitungsteam fungiert die Leiterin des Angebotsbereichs als Kinderschutzbeauftragte und koordiniert die Aktualisierung, Umsetzung und Einhaltung des Kinderschutzkonzeptes. Bei jeder Aktualisierung werden Mitarbeiter:innen des Lern-Fair Teams, die direkt mit Schüler:innen arbeiten, in einer Schulung über Neuerungen informiert. Für die Überarbeitung 2025 ist die Prüfung durch eine externe Organisation, beispielsweise den Kinderschutzbund NRW, geplant.

‍Risiken für Kinder auf unserer Plattform

Bei der Nutzung der Lern-Fair Plattform können Kinder verschiedenen Risiken begegnen.
Dazu gehören:

  • Unangemessene Kommunikation: Kinder können Nachrichten oder Inhalte erhalten, die sie verunsichern oder verängstigen.
  • Privatsphäre-Verletzungen: Persönliche Daten können missbraucht werden, wenn sie nicht ausreichend geschützt sind.
  • Machtmissbrauch: In ungleichen Beziehungen könnten Kinder manipuliert oder ausgenutzt werden.

Um diese Risiken zu minimieren, haben wir präventive Maßnahmen eingeführt, die den Schutz der Kinder an oberste Stelle stellen.

Erwartete Verhaltensweisen im Umgang mit Kindern

In unserer Community ist es für alle Beteiligten entscheidend, eine Kultur des Respekts, der Verantwortung und der Wertschätzung zu leben.
Das bedeutet:

  • Wertschätzung: Wir begegnen allen freundlich und unterstützend, erkennen die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen an.
  • Verantwortung: Alle ehrenamtlichen Helfer:innenhandeln verantwortungsvoll, sind verlässlich in ihrer Arbeit und gehen achtsam mit den ihnen anvertrauten Kindern um.
  • Respekt: Jede Person wird als gleichberechtigt behandelt, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, sozialem Status, Religion oder sexueller Orientierung.

  2. Präventive Maßnahmen (Vorbeugung von Fällen)

Überprüfung ehrenamtlicher Helfer:innen

  • Screening: Mit allen ehrenamtlichen Helfer:innen wird bei Registrierung ein Screening-Gespräch durch eine geschulte Mitarbeiterin per Videochat durchgeführt - inklusive Ausweiskontrolle zur Identitätsfeststellung, Abfrage der Motivation, Aufklärung über die Fürsorgepflicht und Sensibilisierung für die Arbeit mit bildungsbenachteiligten Schüler:innen.  Ehrenamtliche werden aufgefordert, sich bei Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdung ihrer Schüler:innen an den Lern-Fair Support zu wenden.
  • Führungszeugnis: Von allen ehrenamtlichen Helfer:innen wird ein erweitertes Führungszeugnis eingeholt. Wenn innerhalb einer zweimonatigen Frist kein Führungszeugnis vorgelegt wird, wird das Nutzungskonto der betreffenden Person deaktiviert.
  • Verhaltenskodex (in Arbeit): Unsere ethischen Standards sind bereits jetzt im User-Bereich verlinkt. Geplant ist, dass sie ab Q4 2024 als Bestandteil des Registrierungsprozesses von allen ehrenamtlichen Helfer:innen gelesen und bestätigt werden müssen.

Schutz der Kommunikation

  • Schutz der Kontaktdaten: Die Kommunikation der Lernpaare läuft komplett über unsere Plattform - private Kontaktdaten müssen nicht freigegeben werden. 
  • Zensierung bestimmter Wörter: Im Chat auf unserer Plattform werden bestimmte anstößige Wörter zensiert. Die Liste der zensierten Wörter wird bei begründetem Interesse vom Lern-Fair Support bereitgestellt.
  • Melde-Funktion: Unangemessene Chat-Nachrichten auf unserer Plattform können jederzeit dem Support gemeldet werden.
  • Keine Privatchats in Kursen: In Gruppenkursen wird unterbunden, dass Schüler:innen sich untereinander Chat-Nachrichten schreiben. 

Sensibilisierung der Schüler:innen

  • Willkommensgespräch mit dem Team: Bei Registrierung wird mit allen Schüler:innen ein Kennenlerngespräch per Videochat durch das Lern-Fair Team geführt. Für die Durchführung der Gespräche wird das Lern-Fair Team u.a. zu den Themen Gesprächsführung, Datenschutz und psychologischer Erster Hilfe geschult und für einen diskriminierungsfreien Umgang sensibilisiert. In den Gesprächen wird die Eignung der Schüler:innen für eine digitale Lernunterstützung überprüft und anschließend im 4-Augen-Prinzip über eine Zulassung der Schüler:innen entschieden. Dabei fließen in die Entscheidung neben unseren Kriterien für Zielgruppenzugehörigkeit/Bedürftigkeit auch ein, ob die Schüler:innen über die sprachlichen, sozioemotionalen, psychischen und Medien-Kompetenzen verfügen, um sie verantwortungsvoll mit fremden Erwachsenen für unsere digitalen Bildungsangebote verbinden zu können. Die Schüler:innen werden außerdem dafür sensibilisiert, wie die Kontaktaufnahme mit dem Team bei Problemen geschehen kann.
  • Zwischengespräche mit dem Team: Vor dem Start eines neuen Lernpaares werden Zwischengespräche mit den Schüler:innen durch das Team geführt, in dem etwaige Probleme aus dem früheren Lernpaar und Erwartungen für das neue Lernpaar reflektiert werden
  • Durchgehender Support: Außerhalb der Gespräche ist der Support unter [email protected] bei Anliegen aller Art für Schüler:innen und Helfer:innen schriftlich werktags per Mail zu erreichen.

  3. Reaktive Maßnahmen (Umgang mit Fällen)

Melde-Funktion

Zusätzlich zu den oben erwähnten Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit dem Lern-Fair Team (Zwischen- und Reflexionsgespräche, Support-Mail, Meldung einzelner Chat-Nachrichten) gibt es im User-Bereich auch die Möglichkeit, per Button eine:n Nutzer:in zu melden. Alle Meldungen landen im Support und werden dort mindestens im 4-Augen-Prinzip behandelt.

Leitfaden zum Vorgehen bei Meldefällen

Meldefälle von Grenzüberschreitungen/Übergriffen unter Nutzer:innen der Lern-Fair Plattform

  1. Betroffene unterstützen, Vermittlung professioneller Hilfe
            Hierzu Kooperation mit Jugendamt Bonn, Kinderschutzbund NRW sowie krisenchat gGmbH
  2. Wenn aufgrund der Schwere des Vorwurfs davon auszugehen ist, dass von dem:der Nutzer:in noch weitere Grenzüberschreitungen ausgehen könnten, wird der Account temporär gesperrt, während die nächsten Schritte eingeleitet werden 
  3. Vorfall in interner Akte anlegen
  4. Möglichkeit zur Stellungnahme durch den:die beschuldigte Nutzer:in mit Fristsetzung
  5. Gespräch mit Betroffenen und ggf. Eltern
  6. Vorfall prüfen und entscheiden
  7. ggf. finale Sperrung des betreffenden Accounts und Eintragung auf roter Liste, Information des Vorstandes

Meldefälle von Verdacht auf häuslicher Kindeswohlgefährdung bei Schüler:innen der Lern-Fair Plattform

In Verdachtsfällen häuslicher Kindeswohlgefährdung treten wir in Kontakt mit unseren Kooperationspartnern (Jugendamt Bonn, Kinderschutzbund NRW sowie krisenchat gGmbH) und erarbeiten gemeinsam mit ihnen ein fallspezifisches Vorgehen.